
Pfingstsingen des Quartettvereins „Sangesfreunde“ Marialinden
„He kumme de Pengsjunge un -mädche“
Die Legefreudigkeit der Marialindener Hühner ist auch in nachösterlicher Zeit ungebrochen. Das muss mit Pfingsten zu tun haben. Der Verzehr von Eiern soll ja das zerebrale Vermögen im Sinne der christlichen Erleuchtung fördern, und auch die flüssigen Gaben samt „Schärflein“ sind nicht zu verachten. Der Quartettverein „Sangesfreunde“ in Marialinden eröffnete am Samstag das „Pfingsteiersingen“ mit 21 Sängern. Vorne weg der ewig junge Vorsänger Ha-Jo Wasser . Mit seiner Tenorstimme schmettert er: „Jet us doch en Pingstei“ der Chor ergänzt: „Feine Rose Blümelein“ Ha-Jo fordert: „Lever sin us drei als zwei!“ traditionell folgt der Chor: „wacker ist das Mädchen“
Pünktlich um 15.00 stehen wir gut gelaunt, bei Sonnenschein vor dem Altenheim Marialinden. Das Tagesmotto gilt bei uns das Jahr. Es lautet: „Lebe, Liebe, Lache“ und steht in bunten Buchstaben auf unseren Vereins-T-Shirts. So wundert es nicht, dass wir von den alten Herrschaften schon freudig erwartet werden. Die Bewohner erinnern sich noch gut an Lieder, wie, „Der Mai ist gekommen und Kein schöner Land in dieser Zeit“. Ihre Augen leuchten während sie kräftig mitsingen.
Der Weg führt uns über Krampenhöhe; Landwehr; Großoderscheid ; Lindenhöhe (Spielplatz); Linde (Florianstraße); Landgasthaus Altenrath; Stiefelhagenstraße; Schneppensiefen; Meegener Straße; Auf dem Plägen; Von Nesselrode Weg; Franziskaner Straße und Bergischer Hof. Überall stehen Menschen, die unserem Aufruf folgten und singen fröhlich mit. Zum Abschluss werden wir jeweils mit einem „kühlen Trunk, Selbstgebackenem und anderen Leckereien“ belohnt.
An Türen und Vorgärten, längs des Weges füllte sich der Bollerwagen. Die Familien, wie etwa Tillmanns, kredenzten nicht nur Eier, sondern auch ein Schnäpschen vom Felbecker.
Franz und Petra Robertz aus Linde, Florianstraße, richteten wieder ein Straßenfest aus. Kölsch, Grillwürstchen, Salate, Schnaps, Wasser und Brot standen zur Stärkung bereit. „Wir freuen uns jedes Jahr auf die fröhliche Sängerschar“, sagte Franz, der Hausherr, stellvertretend für die gesamte Dorfgemeinschaft, die an Tischen und Bänken längs der Straße schon auf unseren Auftritt warteten.
„So schön hatte ich mir das nicht vorgestellt“ stellten die neuen Sänger(innen) fest, die zum ersten Mal mit uns durch die Straßen zogen. Vize-Chorleiterin Birgit Burger, mahnte immer wieder zur Eile: „Weiter, weiter – wir müssen noch zum Altenrath und nach der Franziskaner! “
Der neue Vorsitzende des Quartettvereins, Rudolf Eberlein, hatte sich als Oberfranke über den Brauchtums-Spaß berichten lassen und ist mit Eifer dabei.
Selbst ein kurzer Regenschauer am frühen Abend trübte die Laune nicht. „Wir trotzen dem äußerlichen Nass“, rief Uwe Stolz. Und: „Prost“. Immer noch in bester Stimmung, stimmte der Rest der Truppe zu und spülte die Stimmbänder. Weiter geht’s. An den einzelnen Stationen ruft man uns zu: „Habt schön gesungen, kommt rüber! Schnäpschen trinken!“ Während sich der Bollerwagen füllte, bereiteten Marion Buschschlüter und Friedhelm Herbst die Eierspeisen in der gut ausgestatteten Jausenhütte, in Großoderscheid bei Richard Vilshöfer vor. Hier lassen wir den Tag ausklingen und die Füße etwas abkühlen.
„Das muss man erlebt haben!“ so der 1. Vorsitzende. „Leider haben wir Nachwuchssorgen.“ bedauert er. „Gib uns Deine Stimme und vergiss den Alltag in fröhlicher Gemeinschaft!“ ruft Rudolf Eberlein allen Marialindenern und Gesangsinteressierten im Umland zu.
„DESHALB KOMM DOCH MIT! Du bist herzlich Willkommen!“
Wir proben montags ab 20:15 Uhr im Pfarr- Jugendheim Marialinden.